The ethnographic collection of Hamburg was first mentioned in 1850 as part of the municipal library. After several moves, it became the „Museum für Völkerkunde” in 1879. In 1904, the first director, Georg Thilenius, was installed instead of the former steering committee. Thilenius succeeded in realizing the construction of our own building in Rothenbaumchaussee, where we still are.
Thilenius was dismissed in 1935 by the Nazis who, among other reasons, disliked his ideas about equity of all cultures. He had then already set the tone for the exhibition policy of our house to this very day. Having taken responsibility for a collection that did not only contain „exotic“ curiosities, but cultural materials from all over Europe, and Germany as well, he was glad to have the opportunity to use this collection in an educational way that would allow the audience to compare the „exotic“ to the well-known, and understand that foreign cultures give their own answers to questions that move all humankind. Today, we are glad that we – unlike many other ethnological museums - still have the European collection as one of our 6 regional departments (the others being Africa, America, Near and Middle East, Oceania and Australia, and of course East- and South Asia).
During world war II, those parts of the collection that were considered most valuable were moved out of Hamburg. Unluckily, the building that housed them became a part of the front, and was set on fire. 1000 pieces of the East and South Asia collection were lost. This is a comparatively small number compared to the losses of other departments. The building in Rothenbaumchaussee was hit too, but not severely damaged.
As an ethnological museum, we try to cover a broad overwiew of all cultural expressions. The focus is on contemporary, not historical objects. The fine arts are, of course, an important part of cultural expression. But since there is a Museum in Hamburg which collects East Asian Art (Museum für Kunst und Gewerbe), the fine arts are underrepresented in our own collection. In contrast to the MKG, we include artifacts in our collection that would be considered „fakes“, „remakes“ or „artistic deteriorations“ by an art collector, like some symbols of „new ethnicity“. We also were one of the first ethnological museums in Germany that expressely began to collect souvenirs and airport art as an important branch of local economy and self-marketing. At present, the museum building is going through its first thorough sanitation since 1912. Most parts of the collection are stacked in boxes in outside premises. Although we are running a restricted exhibition and outreach programme, the museum will not be fully available for research for some years to come.
Die ethnographische Sammlung Hamburgs wurde erstmals im Jahr 1850 als Teil der städtischen Bibliothek erwähnt. Nach mehreren Umzügen wurde es 1879 zum "Museum für Völkerkunde". 1904 wurde der erste Direktor, Georg Thilenius, anstelle des bis dahin tätigen Leitungskommittees eingesetzt. Es gelang Thilenius, ein eigenes Gebäude für das Museum errichten zu lassen. Das Museum nutzt es bis heute.
Im Jahr 1935 wurde Thilenius von den Nazis entlassen, die unter anderem seine Ideen über die Gleichwertigkeit aller Kulturen ablehnten. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits den Ton der Ausstellungspolitik vorgegeben, dem unser haus bis heute folgt. Er war froh, die Leitung einer Sammlung zu haben, die nicht nur "Exotika" enthielt sondern auch Kulturmaterialien aus ganz Europa einschließlich Deutschland. Dies gab ihm die Möglichkeit, die Sammlung zu nutzen, um das Publikum zum Vergleich zwischen dem "exotischen" und dem wohlbekannten zu erziehen. Das Publikum sollte verstehen lernen, dass fremde Kulturen ihre eigenen Antworten auf Fragen geben, die die ganze Menschheit bewegen. Heute sind wir froh, dass wir, im Gegensatz zu vielen anderen ethnologischen Museen, immer noch die Europasammlung als eine unserer 6 Regionalabteilungen beherbergen. Die anderen Abteilungen sind Afrika, Amerika, Naher und Mittlereir Osten, Ozeanien und Australien, und natürlich Ost- und Südasien.
Während des 2. Weltkriegs wurden jene Teile der Sammlung, die man für besonders wertvoll hielt, ausgelagert. Unglücklicherweise wurde das Lagergebäude Teil der Front und brannte aus. 1000 Stücke der Sammlung Ost- und Südasien gingen so verloren. Diese Verluste sind gering im Vergleich zu denen anderer Abteilungen. Das Gebäude in der Rothenbaumchaussee wurde ebenfalls getroffen, aber nicht schwer beschädigt.
Als ethnologisches Museum sammeln wir einen breiten Überblick über alle Objekte, in denen sich eine Kultur ausdrückt. Der Schwerpunkt liegt auf zeitgenössischen, nicht historischen Objekten. Natürlich sind die schönen Künste ein Teil des kulturellen Ausdrucks. Da es jedoch in Hamburg ein anderes Museum gibt, in dem speziell Ost- Asiatische Kunst gesammelt wird (Museum für Kunst und Gewerbe), sind die schönen Künste in unserer Sammlung unterrepräsentiert. Im Gegensatz zum Museum für Kunst und Gewerbe sammeln wir auch Objekte, die ein Kunstsammler als "Fälschungen", "Kopien" oder "künstlerische Entgleisungen" betrachten würden, wie zum Beispiel manche Symbole der "neuen Ethnizität". Wie waren auch eines der ersten Museen überhaupt, das ausdrücklich Souvenirs und Airport Art als einen wichtigen Teil der lokalen Wirtschaft und Selbstdarstellung sammelte.
Zur Zeit wird das Museumsgebäude zum ersten mal seit der Errichtung einer Grundsanierung unterzogen. Der größte Teil der Sammlung ist in Kisten außerhalb des Hauses gelagert. Das Museum führt eine beschränkte Zahl von Ausstellungen und Veranstaltungen durch, wird jedoch noch für einige Jahre nicht für Forschungsvorhaben zugänglich sein.